„Warum freut sich der Mitarbeiter aufs Jahresgespräch? Weil er dann endlich erfährt, wie viele Fehler er hätte vermeiden können!“ Man muss lachen, aber in Wahrheit ist es natürlich gar nicht lustig. In so manchen Betrieben ist das Jahresgespräch tatsächlich ein Fehlerkatalog mit Ermahnungen, die zu spät kommen. Das ist genauso demotivierend und nutzlos wie das Gegenteil: harmoniesüchtige Konfliktvermeidung, verpackt in einen selbstgefälligen Chefmonolog. Was erwarten Mitarbeitende, was brauchen sie? Wir haben mal recherchiert und Wünsche gesammelt, on- und offline, und nicht nur aus Handwerksbetrieben. Der „Wunschzettel“ liest sich wie ein kleiner Gesprächsführungs-Guide.
Der Wunsch nach Wertschätzung
„Es ist mir wichtig, dass auch mein persönlicher Einsatz gesehen wird, nicht nur Ergebnisse und Erfolge.“
„Auch wenn man letztlich ja dafür bezahlt wird, dass man einen guten Job macht, sollte Leistung nie als selbstverständlich angesehen werden.“
„Lob baut einen so auf! Dann kann man auch Kritik gut wegstecken. Sie muss aber immer berechtigt sein.“
„Auch zwischendrin mal sagen, dass unser Beitrag wertvoll ist. Man möchte so was nicht nur im Jahresgespräch hören.“
Der Wunsch, weiterzukommen
„Manchmal weiß man selber gar nicht, wo genau man seine besten Talente hat. Ich brauche es, dass die Chefin im Jahresgespräch sagt, was ihr persönlich positiv aufgefallen ist.“
„Nicht bloß über das reden, was super gelaufen ist und was nicht so. Ich brauche genaue Infos, wo und wie ich mich noch entwickeln kann, was ich dafür tun muss.“
„Ich will was Verlässliches aus dem Jahresgespräch mitnehmen. Zum Beispiel, dass man mir direkt konkrete Bildungsmaßnahmen anbietet.“
„Ich möchte Vorschläge bekommen, wie ich in der Firma karrieremäßig aufsteigen kann.“
Der Wunsch nach Klarheit
„Klare Ansagen bitte. Nicht mit Wattebäuschchen werfen, wenn was nicht so toll gelaufen ist. Ehrliches Feedback bringt am meisten weiter.“
„Wenn Vorgesetzte offen und sachlich mit einem sprechen, heißt das, dass sie einen respektieren. Kritik auf Augenhöhe – die nimmt man dann auch wirklich an.“
„Ein allgemeines Feedback, das hilft nix. Ich will konkrete Hinweise bekommen, WIE ich dies oder das verbessern kann.“
„Zielvereinbarungen müssen unmissverständlich sein. Am Ende des Gesprächs will man genau wissen, was im nächsten Jahr von einem erwartet wird.“
„Verbindliche Verabredungen treffen, und beide Seiten halten sich anschließend auch dran!“
Der Wunsch nach Gegenseitigkeit
„So ein Jahresgespräch ist keine Einbahnstraße. Ich will auch meine Sicht einbringen dürfen.“
„Ich hab ein paar gute Ideen. Darüber möchte ich im Jahresgespräch auch reden können. Es kommt ja nicht so oft vor, dass man den Chef mal ´ne ganze Stunde für sich hat und er zuhören kann.“
„Das Jahresgespräch muss ein Platz sein, wo man auch mal sagen kann, was man sich von den Vorgesetzten wünscht und was die besser machen könnten.“
„Vielleicht gibt es Korrekturbedarf oder Kritikpunkte. Aber der Schluss von so einem Gespräch sollte einen aufmuntern. So wie man den Kopf trägt, wenn man aus dem Jahresgespräch geht, so trägt man ihn auch auf der Arbeit!“
Jahresgespräche in 100 TOP-Betrieben werden übrigens grundsätzlich sehr mitarbeiterorientiert geführt. Unterstützung bietet das 100 TOP-eigene Mitarbeitermanagementsystem meX. Es liefert eine kompakte, praktische Themenliste für die Agenda. Auch in Führungs-Seminaren der 100 TOP-Akademie wird vermittelt, welche Art der Gesprächsführung die Bedürfnisse beider Seiten am besten berücksichtigt. So gelingt, wozu ein Wirtschaftsfachmann mal riet: „die Stärken der Menschen produktiv zu machen und ihre Schwächen unwesentlich.“
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