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„Wir kommen auf Sie zu“ öfter wörtlich nehmen - Was in Kontakt bringt, bringt Bewerbungen

Beratung & Service   |   25/02/25

Um Bewerbungen müssen Unternehmen sich heutzutage regelrecht bewerben. Fachkräftemangel, demografische Entwicklung und auch Trends, etwa veränderte Erwartungen an Alltagsgestaltung und Arbeitswelt, verschärfen die Situation immer mehr. Was bringt Vorsprung im Kampf um die besten Köpfe und geschicktesten Hände? Insbesondere natürlich alle Maßnahmen, die die Attraktivität als Arbeitgeber und des Arbeitsplatzes steigern. Dazu gehören die Wertekultur, Entwicklungsmöglichkeiten, Arbeitsbedingungen, vorteilhafte Zusatzleistungen. Punkten kann man vor allem auch mit Alleinstellungsmerkmalen. Was einen als Arbeitgeber einzigartig und anders macht, fällt auf und zieht an. Deshalb ist es so wichtig, solche Vorzüge herauszustellen, erlebbar zu machen.

 

Anziehungskraft braucht aber nicht nur besondere Eigenschaften, sondern auch ebensolche Kommunikation: Kreativ muss das Recruiting sein, den Zielgruppen möglichst nahe kommen. Das erreicht man durch Aktivieren, Schaffung von persönlichen Kontaktmöglichkeiten, Nutzung ungewöhnlicher Kommunikationskanäle.

 

Recruiting durch Aktivierung darf durchaus tatsächlich in Form von „Action“ statt­finden, etwa aufs Handwerk bezogenen Events und Wettbewerben. Azubis, die sich nach oben trauen, findet man beispielsweise mit einer Kletterwand-Challenge, finger­fertige Gesellen mit einem handwerklichen Contest. Aktivierung kann auch bedeuten, dass man mit Reiz-Signalen arbeitet. Zum Beispiel kann man auf einem  Großflächen-Plakat einen fachlichen Patzer zeigen. Das sorgt für Aufmerksamkeit bei denen, die den Verstoß bemerken. „Du hast es erkannt, weil du es besser kannst“ wird zu einem Aufhänger, der Anerkennung vermittelt; schon kann man leicht und glaubwürdig zum Stellenangebot an echte Könner überleiten. Die Kompetenten hat man so aktiviert, wer den Fehler nicht sieht, fühlte sich gar nicht erst angesprochen.

 

Möglichkeiten zu unkonventionellen, informellen Kontakten anzubieten wird heute allzu gern ganz in die sozialen Medien verlagert, Facebook-Posts, TikTok-Clips und so weiter. Dann noch Verweise auf freie Stellen, verbunden mit niedrigschwelligen Bewerbungsmöglichkeiten. 08/15, das machen alle. Und eigentlich sind die Streuverluste durch die „digitale Distanz“ enorm. Nur wenige im Netz sind ortsnah und kommen tatsächlich als Bewerberinnen und Bewerber in Betracht. Lieber in Ideen investieren, die mit geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten aus dem unmittelbaren Umfeld ins Gespräch bringen. So manch ein Unternehmen hat Erfolg mit zwanglosen Events. Das kann zum Beispiel ein für alle offener Dachdecker-Grill­nachmittag am Freitag sein. Interessierte können vorbeischauen, gleich den Betrieb kennenlernen und erfahren bei einem Snack vom Mitarbeiterteam Näheres über Firma und Arbeitsplätze.

 

Das dritte besonders aufmerksamkeitsstarke Recruitingmittel sind ungewöhnliche Werbeträger und Kommunikationskanäle. Ein viel zitierter Klassiker ist der „Wimmelbus“ von Autozulieferer Voith, vor 10 Jahren für den Einsatz auf Messen und Veranstaltungen erfunden. Dafür wurde ein Info-Fahrzeug auffällig mit witzigen Cartoons aus dem Leben eines Voith-Azubis bemalt, QR-Codes und Augmented Reality-Elemente führten zu ausführlicheren Informationen. Was für ein kreativer Kontrast zu „Kollege gesucht“-Aufklebern! Es gab einen Award – und Unmengen Bewerbungen. Prinzip solcher Ambient- und Guerilla-Recruitingideen ist immer, dass man etwas zum Stellenangebot-Medium macht, das eigentlich etwas anderes ist. Man platziert seine Botschaften auf Gegenständen, an ungewöhnlichen Stellen im öffentlichen Raum, nutzt gängige Medienformen und -formate kreativ um. Wie wär´s etwa, statt der üblichen Facebook-Baustellen-Berichterstattung lieber auf YouTube ein fesselndes fachliches Erklärvideo einzustellen? So etwas lässt sich gezielt zur Personalwerbung machen und hat bereits handwerklich interessierte Menschen als Publikum.

 

Ungewöhnliche, kreative Kommunikationslösungen sorgen übrigens nicht nur für mehr Resonanz. Indem sie überraschen und „Recruitainment“ bieten, stärken sie das Image, zahlen auf die Arbeitgebermarke ein. Und auch das macht wiederum für Bewerbungen attraktiv.



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