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Stress-Stopper - Wie kriegt man Druck weg?

Beratung & Service   |   12/11/24

Die gute Nachricht vorweg: Im Handwerk gibt es statistisch weniger Krankschrei­bungen wegen stressbedingter Probleme als in anderen Branchen. Trotzdem: Stressbelastungen nehmen auch hier zu. Und das bereits so häufig, dass zum Beispiel Handwerks-Fachmedien, Krankenkassen und selbst Firmenwebsites „Schluss mit dem Stress“ zum Thema machen und Vorschläge zu Erholung, Entspannung und Entschleunigung machen. Zwar gehören jede ernsthaft belastende Seelenlage sowie alle körperlichen Symptome selbstverständlich in die Hände von Fachleuten. Aber um es gar nicht erst so weit kommen zu lassen, kann man vorbeugend so manche Maßnahme ergreifen. Ernährung und Bewegung sind natürlich besonders wichtige Faktoren. Hier ist – idealerweise unterstützt durch Firmen-Fitnessprogramme und betriebliches Gesundheitsmanagement – teils erst einmal Eigeninitiative gefragt. Den berühmten inneren „Schweinehund“ schickt bekanntlich keiner für einen weg; Müsli statt Muffins, mehr Muße statt immer nur Maloche, dafür muss man schon selber sorgen. Doch darüber hinaus gibt es auch Möglichkeiten für psychologischen oder organisatorischen Stressabbau im Betrieb. Diese drei Maßnahmen zum Beispiel haben sich bewährt:

 

Durchsetzung senkt Druck. In Meisterlehrgängen und betriebswirtschaftlichen Studiengängen wird auch Führungswissen für die Praxis vermittelt. Doch wie man seine Position in Verhandlungen, im Konfliktfall und gegenüber allen Arten von übergriffigen Gesprächspartnern ganz konkret, erfolgreich und sicher behauptet, gehört leider nicht dazu. Hier keine geeigneten rhetorischen Werkzeuge zur Verfügung zu haben, die Standpunkte, Interessen und Werte seines Unternehmens nicht immer wirksam genug durchsetzen zu können, frustriert und hat nicht nur Nachteile für den Betrieb, sondern auch fürs persönliche Befinden. Ein Doppel-Stressfaktor! Doch zum Glück lässt sich taktische Kommunikation lernen. Es gibt jede Menge hilfreiche Bücher, Websites, Seminare und Coaching-Angebote. Die Investition in eine entsprechende Qualifikation aller Führungskräfte lohnt sich, denn sie baut durch strategische Stärkung Stress ab. Das kommt sowohl dem persönlichen wie dem betrieblichen Gleichgewicht zugute. Zum Beispiel bei Anliegen wie Durchsetzung im Wettbewerb, Problemlösung, Veränderungsmanagement, Werte- und Zielverwirklichung. Typische Anwendungsfälle für organisatorische Selbstbehauptung zeigen gleich die nächsten beiden Abschnitte auf.

 

Orientierung des Zeitmanagements auf den betrieblichen Bedarf. Viele Planer und auch Auftraggeber neigen dazu, von idyllisch reibungslosen Projektverläufen auszugehen. Das führt zu wirklichkeitsfernen Erwartungen und Zeitvorgaben; der nötige Spielraum für Verzögerungen, zum Beispiel durch Engpässe bei Verfügbarkeit und Lieferung, fehlt. Treten derlei Probleme dann auf, bemühen sich Handwerks­betriebe meist, den Zeitverlust doch noch auszugleichen – durch Selbstüberlastung. Das passiert besonders dann, wenn die Materialbeschaffung mit in der Verantwor­tung des Betriebs liegt. Rationalisiertes Bestellmanagement, wie es zum Beispiel der Blog des 100 TOP-Mitglieds „Klaus vom Dach“ empfiehlt, kann die Baustellen­abwicklung deutlich verbessern und das Stressniveau senken. Darüber hinaus ist sinnvoll, Zeitverlustrisiken von vornherein strategisch mit einzubeziehen und im Vorfeld einen Zeitrahmen mit „Risikozuschlag“ auszuhandeln. So geht man mit deutlich weniger Druck an den Start und vermeidet von Anfang an spätere Stressphasen.

 

„Lieber später“ ist öfters besser. Verabschieden wir uns von der irrigen Über­zeugung, dass Kundenzufriedenheit mit sofortiger Kundenwunscherfüllung gleich­zusetzen ist. Das verleitet nur dazu, Kundenanfragen grundsätzlich nicht zurück­zuweisen. Öfter mal Nein sagen wagen! Alle immerzu glücklich machen zu wollen, überfüllt das Auftragsbuch und baut Druck auf, oft zu viel Druck. Dabei kann man bei so mancher Anfrage durchaus einfach mal gemeinsam überlegen, wann sich das Projekt unter günstigeren Zeitbedingungen besser realisieren lässt. Das kann sogar richtig gut ankommen, denn hohe Auslastung werten potenzielle Auftraggeber durchaus als Empfehlung. Außerdem: Meist haben sie den Betrieb ja bewusst ausgewählt und bleiben einem gewogen, wenn man eine spätere Lösung in Aussicht stellen kann. So ein Vorgehen behält die Kundenfreundlichkeit im Blick, schafft durch das Gespräch Nähe und Verständnis und beugt betrieblichem Zeitstress vor.



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